„Text und Fotos von Stadt Duderstadt, De`sire`e C. Kinkartz“*
„Einfach unverbindlich füreinander da sein.“
Der Hospizverein Eichsfeld bietet ab Anfang September für trauernde und vereinsamte Menschen ganz zwanglose und – falls gewünscht – anonyme Treffen auf der sogenannten „Begegnungsbank“. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Duderstadt unter der Traueresche neben der Steele des anonymen Wiesengrabs auf dem Duderstädter St. Paulus Friedhof aufgestellt. Hier soll sich, so die Hoffnung der beteiligten Akteure, in den kommenden Monaten ein fester öffentlicher Ort der Begegnung im Leben durch den Tod etablieren.
Am 3. September fällt der Startschuss für das neue Projekt „Begegnungsbank“ des Hospizvereins Eichsfeld. Das Konzept dahinter erläutert die zweite Vorstandsvorsitzende des Vereins, Maria-Rita Thiele, wie folgt: „Jemand aus dem Kreis unserer Ehrenamtlichen wird an diesem Tag in der Zeit von 17 bis 18 Uhr auf der Bank unter der Traueresche des hiesigen Friedhofs sitzen.“ Diese*r fungiere für Besucher sowohl als Ansprech- als auch Gesprächspartner, „oder man begegnet sich einfach nur dort, um gemeinsam statt einsam Zeit zu verbringen und/oder zu schweigen“, ergänzt Thiele.
Zusammen ist man weniger allein
„Als wir die Anfrage des Hospizvereins erhielten, haben wir keinen Moment gezögert, um dieses großartige Projekt zu unterstützen und möglich zu machen“, sagt Bürgermeister Thorsten Feike und richtet seinen Dank sowohl an die Initiierenden als auch an Frank Widera, der als Baubetriebshofleiter auch für die Friedhöfe zuständig ist und mit seinen Mitarbeitern den Platz unter der Traueresche unverzüglich hergerichtet hat.
Die Begegnungsbank als unverbindliches Hilfsangebot soll während der Pilotphase im kommenden September und Oktober zwei Mal wöchentlich – jeweils dienstags und freitags – von mindestens einem*einer Ehrenamtlichen des Vereins besetzt sein, und „wirklich jede*r ist währenddessen willkommen, sich dazu zu gesellen“, lädt Thiele noch mal ausdrücklich alle Interessenten ein. Die Duderstädter Begegnungsbank ist bereits die Dritte öffentliche Anlaufstelle dieser Art in Südniedersachsen. „Ähnliche Projekte gibt es schon in Hann. Münden und Göttingen“, weiß Thiele aufgrund des regen Austauschs mit anderen lokal agierenden Hospizler*innen zu berichten und dankt an dieser Stelle der Stadt Duderstadt, „dass wir hier auf dem städtischen Friedhof die Möglichkeit bekommen, unser Projekt in enger Zusammenarbeit umzusetzen.“ Hinter dem Konzept stünde in erster Linie der wunderbare Gedanke, die Vereinsarbeit trotz Corona-Pandemie wieder präsenter zu gestalten und die Menschen dort abzuholen, wo sie sich in ihrer Einsamkeit und Trauer hinwenden, „zumeist an das Grab des geliebten Wegbegleiters, welche*r auf dem St. Paulus Friedhof die letzte Ruhestätte gefunden hat“, sagt Hospizvereins-Vorstandsvorsitzende Dr. Mechthild Stumvoll und ergänzt abschließend: „Wir freuen uns schon auf alle zukünftigen Treffen auf der Begegnungsbank oder auch auf einen gemeinsamen Spaziergang über den Duderstädter Friedhof.“
Infokasten
Geplante Begegnungszeiten
Freitag, 3. September | 17 bis 18 Uhr |
Dienstag, 7. September | 10 bis 11 Uhr |
Freitag, 17. September | 17 bis 18 Uhr |
Dienstag, 21. September | 10 bis 11 Uhr |
Freitag, 1. Oktober | 17 bis 18 Uhr |
Dienstag, 5. Oktober | 10 bis 11 Uhr |
Freitag, 15. Oktober | 17 bis 18 Uhr |
Dienstag, 19. Oktober | 10 bis 11 Uhr |
Freitag, 29. Oktober | 17 bis 18 Uhr |
Dienstag, 2. November | 10 bis 11 Uhr |
*Bildunterschrift: Ehrenamtliche und Vorstand des Hospizvereins Eichsfeld freuen sich schon auf zukünftige Treffen im Zuge ihrer neuen Aktion „Begegnungsbank“ auf dem Duderstädter St. Paulus Friedhof: Maria Meyer, Maria-Rita Thiele (Vorstand), Marlies Vollhase, Renate Schopferer, Dr. Mechthild Stumvoll (Vorstand), Barbara Hobrecht (hinten, v.l.) sowie Bärbel Schneegans, Hanne Reinhold und Hilde Gatzemeyer (sitzend, v.l.). Der ehrenamtliche Mitarbeiter Heiko Winter fehlt auf dem Foto.